Der Genius Fleischzartmacher im Praxistest

In einem Fernsehbericht wurden kürzlich verschiedene Methoden vorgestellt, um ein Steak besonders zart hinzubekommen. Da der Einsatz von Dynamit doch etwas aufwendig erschien, habe ich mich entschlossen einen so genannten „Steaker“ auf eBay zu kaufen. Bei meinem Modell handelt es sich um den Fleischzartmacher von Genius.  Der Gegner im heutigen Test ist ein 300g schweres Entrecote vom Metzger meines Vertrauens.

Die Kontrahenten: 300g Entrecote vs. Genius Fleischzartmacher
Die Kontrahenten: 300g Entrecote vs. Genius Fleischzartmacher

Der Fleischzartmacher (aka Steaker) erinnert an einen Stempel, mit dem Unterschied, dass sich hier an der Unterseite messerscharfe angewinkelte Klingen befinden. Für die Behandlung drückt man den Fleischzartmacher von beiden Seiten mehrfach auf das Steak. Hierbei durchschneiden 15 scharfe Edelstahlklingen das Fleisch und sollen hierbei Proteinketten im Steak-Inneren zertrennen.

15 scharfe Edelstahlklingen durchdringen das Fleisch.
15 scharfe Edelstahlklingen durchdringen das Fleisch.

Laut Packungsangabe verkürzt sich die Garzeit durch diese unsanfte Behandlung um bis zu 40 Prozent. Marinaden dringen schneller und tiefer ein, die Gewürzaromen verteilen sich gleichmäßiger und intensiver. Das Fleisch soll – so die Aussage – gleichmäßiger durch und durch gegart werden.

Der Test beginnt. Nachdem ich das Entrecote von beiden Seiten ausgiebig gelöchert habe, reibe ich es mit etwas Salz ein. Die Löcher im Fleisch sind fast nicht erkennbar und verschwinden beim Braten vollständig. Was mir nach einer ungeplanten 10 Minütigen Unterbrechung des Tests jedoch auffällt: Während der Wartezeit ist zusätzlich Fleischsaft aus dem Steak ausgetreten. Man sollte sich also nach der Behandlung beeilen das Steak in die Pfanne zu bekommen.

Zumindest gefühlt stimmt die Angabe zur kürzeren Garzeit. Ich kann das Entrecote gerade ein Mal umdrehen und schon ist es fertig. Am dünneren Ende ist es für meinen Geschmack sogar schon etwas zu durchgebraten. Also schnell raus aus der Pfanne und noch 5 Minuten auf dem vorgewärmten Teller abgedeckt ruhen lassen.

Das Fleisch ist rosig und sehr saftig.
Das Fleisch ist rosig und sehr saftig.

Als nächstes kommt der Geschmackstest. Das Entrecote schmeckt sehr saftig und zart. Sogar das etwas zu durchgebratene, dünnere Ende ist nicht trocken geworden. Sollte der Einsatz des Fleischzartmachers erfolgreich gewesen sein? Schwere Frage! Leider habe ich vergessen ein Stück Referenz-Fleisch ohne Sonderbehandlung zu braten. Ich kann nur sagen, das Entrecote hat ausserordentlich gut geschmeckt. Und mit vielen Gadgets in der Küche ist es ja eh die Tatsache sie zu besitzen und einzusetzen, was den eigentlichen Reiz ausmacht. So ist der Fleischzartmacher ein Gerät, das man sicherlich nicht besitzen muss, aber wohl so etwas wie das Plazebo für Steak-Köche.

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